Ingo Wendt

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Zeitmaschine / Licht-Uhr [2016]

Zwei kreisrunde Projektionsflächen mit einem Durchmesser von 300 cm hingen im Abstand von ca. 150 cm frei im Raum. Dazwischen war ein Räderwerk aus transparenten Farbflächen installiert. Farbfilterfolien, wie sie auf der Bühne und im Film eingesetzt werden, wurden in Gitterdraht eingewoben und zu Zylindern gebogen. Der größte hatte einen Durchmesser von etwa 85 cm. Sie wurden ineinandergesteckt und durch metallene Federn, von denen mechanische Impulse ausgingen, in Bewegung gehalten. Alles drehte sich um eine 1000 W starke Halogenlampe, die sich durch sehr gute Projektionseigenschaften und hohe Farbwiedergabe auszeichnete. Der gesamte technische Aufbau war einsehbar. Auf der einen Projektionsfläche erzeugte er ein Schattenspiel der Mechanik und auf der anderen ein konzentrisches Farbspiel. Der architektonische Umraum eröffnete weitere Projektionsflächen für dynamische Farbfelder.

Fotos: Daniel Hausig, HBKsaar. Text: Bettina Pelz.

Nicole Fleisch

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o.T.

Eine Reihe von leuchtenden, statischen Bögen wurde durch eine dynamische Lichtkomposition miteinander verbunden.

Foto: Daniel Hausig, HBKsaar.

Daniel Hausig

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Für Daniel Hausig ist Licht zu allererst ein raumbildendes Medium. Im Tonnengewölbe der ehemaligen Brauerei präsentierte er eine Lichtinstallation, im Säulenkeller großformatige Dia-Leuchtkästen.

Im ersten Ausstellungsraum mäandrierte ein Lichtschlauch auf vorgesetzten Profilstangen über die Wand. Die Rückseiten der Profilstangen erzeugten zugleich eine farbige Hintergrundstrahlung, deren RGB-Farbwerte durch die Lichtregie vorgegeben waren. Diese auf der Wand erscheinende Reflexion der additiv zusammengesetzten Lichtfarben ergaben entweder ähnlich aussehende Streifen oder bedingt gleiche (metamere) Farben. Vorhandene Spuren, Kritzeleien, Wasserflecken, Reste von Kalktünche, bröckelndes Mauerwerk, ausrangierte Lampensockel und Kabel tauchte die Lichtregie fortlaufend in neue Farbbänder. Darüber hinaus hoben sporadisch verlaufende Licht- und Schattenbewegungen das Erscheinungsbild der Wand hervor oder liessen einzelne Spuren wieder verschwinden.

In der fotografischen Serie „Metamere Farben“ war der Lichtschlauch als Mittel der Bildkomposition und als tatsächliche Leuchtquelle erneut eingesetzt. Die Materialität und die Lichterscheinung des Schlauches beeinflussten das Licht und die Lichtführung in den Fotografien entscheidend. Die hinterleuchteten Abzüge zeigten zumeist menschenleere Räume und Orte. In der nächtlichen Szenerie der Hotelzimmer, den verlassenen Straßen, den Swimmingpools oder den vorstädtischen Siedlungen erzeugte die Intervention mit dem Lichtschlauch eine eigene, mitunter wie aus der Zeit gefallene Stimmung.

Photo: Daniel Hausig. Text: Daniel Hausig.