Für Daniel Hausig ist Licht zu allererst ein raumbildendes Medium. Im Tonnengewölbe der ehemaligen Brauerei präsentierte er eine Lichtinstallation, im Säulenkeller großformatige Dia-Leuchtkästen.
Im ersten Ausstellungsraum mäandrierte ein Lichtschlauch auf vorgesetzten Profilstangen über die Wand. Die Rückseiten der Profilstangen erzeugten zugleich eine farbige Hintergrundstrahlung, deren RGB-Farbwerte durch die Lichtregie vorgegeben waren. Diese auf der Wand erscheinende Reflexion der additiv zusammengesetzten Lichtfarben ergaben entweder ähnlich aussehende Streifen oder bedingt gleiche (metamere) Farben. Vorhandene Spuren, Kritzeleien, Wasserflecken, Reste von Kalktünche, bröckelndes Mauerwerk, ausrangierte Lampensockel und Kabel tauchte die Lichtregie fortlaufend in neue Farbbänder. Darüber hinaus hoben sporadisch verlaufende Licht- und Schattenbewegungen das Erscheinungsbild der Wand hervor oder liessen einzelne Spuren wieder verschwinden.
In der fotografischen Serie „Metamere Farben“ war der Lichtschlauch als Mittel der Bildkomposition und als tatsächliche Leuchtquelle erneut eingesetzt. Die Materialität und die Lichterscheinung des Schlauches beeinflussten das Licht und die Lichtführung in den Fotografien entscheidend. Die hinterleuchteten Abzüge zeigten zumeist menschenleere Räume und Orte. In der nächtlichen Szenerie der Hotelzimmer, den verlassenen Straßen, den Swimmingpools oder den vorstädtischen Siedlungen erzeugte die Intervention mit dem Lichtschlauch eine eigene, mitunter wie aus der Zeit gefallene Stimmung.